Bitumen
Vorteile
Bitumen eignet sich besonders gut für die Herstellung von Dachbahnen wegen
* seines thermoplastischen Verhaltens (unter Wärmeeinwirkung verformbar) * seiner guten Haftfähigkeit * seiner Wasserdichtigkeit
Gewinnung/Bitumensorten
Bitumen ist ein Erdölprodukt. Es entsteht bei der Destillation von Rohöl. Wird das Bitumen unter normalem, atmosphärischem Druck hergestellt, spricht man von Destillationbitumen. Destillationsbitumen werden im Straßenbau eingesetzt und mit dem Buchstaben B und einer nachfolgenden Zahl, z.B. B5 bis B200 gekennzeichnet. (Details siehe dazu unter Prüfverfahren).
Wird in Destillationsbitumen Luft eingeblasen, verändern sich die Materialeigenschaften und man spricht von geblasenem Bitumen oder Oxidationsbitumen. Durch die Veränderung der Eigenschaften entsteht ein Bitumen, das relativ hart ist und einen hohen Erweichungspunkt hat und hierduch steildachgeeignet ist. Es wird durch zwei Zahlen gekennzeichnet, z.B. 115/15. (Details siehe dazu unter Prüfverfahren). Hochvakuumbitumen (HVB) entsteht, wenn weitere ölige Bestandteile unter Vakuum vom Destillationsbitumen abdestilliert werden. Dieses Bitumen ist glashart. Es wird zur Herstellung von Gussasphalt verwendet. Hierzu wird eine Mischung von Hochvakuumbitumen und Sand verwendet. Unter Polymerbitumen versteht man ein Gemisch von Destillationsbitumen und Kunststoff. |
sonstige Erdölprodukte
Bitumenemulsionen und Bitumenlösungen sind Mischungen.
- Die Emulsion besteht aus Bitumen und Wasser als Emulgator.
- Die Lösung besteht aus Bitumen und Benzin als Lösungsmittel.
Im Bereich des Bautenschutz werden überwiegend Bitumenemulsionen zu so genannten Dickbeschichtungen verarbeitet. Diese dienen vorwiegend der Abdichtung von Gebäudebereichen die drückendem oder nicht drückendem Grundwasser ausgesetzt sind.
Bitumenlösungen werden in der Regel als dünnflüssige Grundierung oder auch Schutzanstriche verwendet. Als Abdichtungen sind Bitumenlösungen nicht mehr zugelassen.
Prüfverfahren
Die folgenden Prüfverfahren werden zur Qualitätskontrolle von Bitumen angewandt.
Kennzeichnung
Der nachfolgenden Tabelle können die für Destillations- und Oxidationsbitumen üblichen Prüfverfahren und die daraus resultierende Kennzeichnung entnommen werden.
Bitumensorte |
Prüfverfahren |
Kennzeichnung |
Destillationsbitumen |
Penetration |
B10, B20 bis B200 Die Zahl ist die Eindringtiefe in 1/10 mm |
Oxidationsbitumen |
Penetration und Ring-Kugel |
100/75 o.ä. Die erste Zahl gibt die Temperatur aus dem Ring-Kugel Versuch an. die zweite ist das Ergebnis der Penetrationprüfung. |
Anmerkung:
Für steile Dächer sind Bitumen mit hohem Erweichungspunkt und
großer Härte zu verwenden (z.B. 115/15) |
Bei Bitumen mit der Kennzeichnung 115/15 handelt es sich also um Oxidationsbitumen mit einer Penetration von 1.5 mm und einem Erweichnungstemperatur von 115°