Regenwasserabfluß: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Die Dachneigung | + | Die Dachneigung übt bei einem Steildach keinen Einfluß auf die Regenmenge aus, die von dem Dach abgeführt werden muss. Sie hängt nur von der Fläche ab, die das Gebäude abdeckt. |
Version vom 14. Juli 2017, 09:38 Uhr
Abflussbeiwert
Bei der Berechnung der Regenmenge, die von der Entwässerungsanlage abgeführt werden soll, spielt die Dachneigung und die Beschaffenheit der Dachfläche eine wesentliche Rolle. Auf einem Flachdach bilden sich bei Regen Pfützen, so dass nicht alles Wasser sofort abgeführt werden muss bzw. abgeführt werden kann. Auf einem Gründach wird ein Teil des Regenwassers in der Humusschicht gespeichert (ca. 70%) und nur das überschüssige Drainagewasser (ca. 30%) wird verzögert in das Fallrohr abgeleitet. Diese Tatsache kann dann bei der Bemessung der Ableitungssysteme über den Abflußbeiwert berücksichtigt werden.
Der Abflussbeiwert gibt dabei das Verhältnis zwischen der aufkommenden Regenmenge und der Wassermenge an, die über die Dachentwässerung abgeführt werden müssen.
Abflussbeiwert | Art der Dachfläche |
---|---|
1,0 | Steildach und nicht begrüntes Flachdach (100% des Wassers müssen abgeleitet werden) |
0,5 | Kiesdächer oder Gründacher bis 10 cm Schütthöhe von Kies oder Substrat (50% des Wassers müssen abgeleitet werden) |
0,3 | Gründach ab 10 cm Substratschicht (30% des Wasser müssen abgeleitet werden) |
Bei Dachneigungen über 3° ist die Abflussbeiwert unabhängig von der Dachneigung des Daches.
Regenwasserabfluss
Der Regenwasserabluss ist die Wassermenge die innerhalb einer Sekunde von einem Dach abgeleitet werden muss, abhängig von der örtlichen Regenspende r, der Grundfläche des Hauses A und dem Abflussbeiwert C (s.o.). In einigen Quellen wird der Abflußbeiwert mit einem kleinen griechischen p ("psi", sieht aus wie ein dreiarmiger Kerzenständer) gekennzeichnet.
Der Regenwasserabfluß berechnet sich in der Form:
Die Dachneigung übt bei einem Steildach keinen Einfluß auf die Regenmenge aus, die von dem Dach abgeführt werden muss. Sie hängt nur von der Fläche ab, die das Gebäude abdeckt.
Die folgenden Regenfallrohrdurchmesser sind am gebräuchlichsten: 60, 80, 100, 120, 150 mm
Bestimmung des Fallrohrdurchmessers
Die Wahl des Fallrohres richtet sich nach der Wassermenge, die vom Dach abgeführt werden soll. Je größer der Durchmesser des Fallrohres, desto mehr Wasser kann es ableiten. Die nachfolgende Tabelles gibt Leistungsfähigkeit eines halbrunden Regenrohres mit trichterförmigem Einhangstutzen und das Nennmaß des entsprechenden Fallrohres an.
Nennmaß des Fallrohres in mm | Durchmesser der Rinne in mm | Abfluss in l/s |
250 | 60-80 | bis 2.9 |
280 | 75-100 | bis 4.1 |
333 | 75-100 | bis 7.4 |
400 | 100-120 | bis 14.5 |
500 | 150 | bis 21.1 |
Entsprechend dem errechneten Regenwasserabfluß Q muss jetzt der nächstgrößere Rinnendurchmesser gewählt werden.
Beispielberechnung
Aufgabe
- Wie groß ist der Regenwasserabfluss für ein Pultdach 19 m lang, 16 m breit bei einer Dachneigung Dachneigung 48°, das mit Dachsteinen eingedeckt ist in Dortmund. Die Berechnungsregenspende r in Dortmund beträgt 250 l/(s*ha). Das Wasser soll über eine halbrunde Dachrinne mit ovalem Einhangstuzen abgeführt werden.
- Bemessen Sie Rinne und Fallrohr!
Lösung
Die Grundfläche des Pultdaches A beträgt 19m x 16 m = 304 m².
Bei Steildächern ist der Abflussbeiwert C = 1.
Die Regenspende r ist im Aufgabentext mit 250 l/(s*ha) angegeben.
Q = (1*304*250)/10000 l/s = 7,6 l/s
In diesem Fall ist laut obenstehender Tabelle ein Fallrohr mit den Nennmasse 400 mm und eine Dachrinne mit dem Durchmesser von 100 - 120 mm zu wählen.