Steildachdämmung: Unterschied zwischen den Versionen
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==Vollsparrendämmung== | ==Vollsparrendämmung== |
Version vom 7. März 2017, 15:12 Uhr
Zwischensparrendämmung
Aufbau
- Deckmaterial
- Traglatte/Schalung
- Konterlatte (Lüftungsebene 1)
- Unterspannbahn
- Hinterlüftung (Lüftungsebene 2)
- Sparren und Dämmung
- Luftdichtung
- Verkleidung
Der Aufbau zeigt eine Zwischensparrendämmung. Hier ist die Dicke der Wärmedämmung um 2 cm kleiner als die Sparrenhöhe. Bei dieser Konstruktion kann eine diffusionsgeschlossene Unterspannbahn eingebaut werden, weil eine zusätzliche Lüftungsebene auch unterhalb der Unterspannbahn vorhanden ist. An der Traufe müssen entsprechende konstuktive Maßnahmen vorbereitet werden. Sollte der Zimmermann die Traufbohle nicht bereits gesetzt haben muss diese dann unterhalb der Konterlatten gesetzt werden.
Über Unterspannbahnelemente (ovale Kunststoffringe, die in ein entsprechendes Loch in die Unterspannbahn eingesetzt werden) wird eine Verbindung der Lüftungsebenen sichergestellt.
Wegen des geringen Preisunterschieds zwischen einer diffusionsdichten und diffusionsoffenen Unterspannbahn und der besseren Wärmedämmung wird meistens eine Vollsparrendämmung mit einer diffusionsoffenen Bahn bevorzugt und die Zwischensparrendämmung ist als Dämmart im Neubaubereich oder bei einer Neueindeckung nicht mehr gebräuchlich. Beim nachträglichen Dämmen von unausgebauten Dachgeschossen mit nicht diffusionsoffener Unterspannbahn ist die zweite Lüftungsebene jedoch zwingend vorgeschrieben.
Vorteil
- Bauphysikalisch unbedenkliche Konstruktion
Nachteil
- Zwei Lüftungsebenen an der Traufe
- Mit der um zwei cm reduzierten Dämmungsdicke wird die Mindestanforderung an den Wärmeschutz nicht erfüllt
Vollsparrendämmung
Aufbau
- Deckmaterial
- Traglatte/Schalung
- Konterlatte
- diffusionsoffene Unterspannbahn/Unterdeckung
- Sparren und Dämmung
- Luftdichtung
- Verkleidung
Bei der Vollsparrendämmung ist das Gefach (Sparrenzwischenraum) bis zur Oberkante des Sparrens gedämmt. Dadurch wird die volle Sparrenhöhe für die Wärmedämmung genutzt. Hier ist jedoch zwingend vorgeschrieben eine diffusionsoffene Unterspannbahn einzubauen. Möglicher Wasserdampf kann so problemlos über die darüber liegende Lüftungsebene entweichen.
Weil die Anforderungen an den Wärmeschutz von Dächern permanent verschärft wurden, finden heute meist 20cm hohe Sparren Verwendung. Aus der Sicht der Statik würden 16cm hohe Sparren oft ausreichen. Für den Wärmeschutz reichen 16cm jedoch nicht. Häufig wird beim Innenausbau auch der Bereich der Unterkonstruktion (Lattung) gedämmt. Hierdurch entsteht eine zusätzliche Untersparrendämmung, die dabei hilft die Wärmebrücken an den Sparren zu entschärfen. Es gilt die Regel, dass bis zu 20% der Dämmung vor der Dampfsperre auf der warmen Seite eingebaut werden dürfen. Bei 20cm Dämmung dürfen somit 4cm Dämmung unter der Dampfsperre verbaut werden und das entspricht der Dicke einer 4x6er Latte.
Vorteil
- Es kann die volle Sparrenhöhe als Wärmedämmung genutzt werden.
- Die Lüftung an der Traufe ist unproblematisch
Nachteil
- wasserdampfdiffusionsoffene Unterspannbahn erforderlich
Aufsparrendämmung
Unter Aufsparrendämmung versteht man die Wärmedämmung von Steildächern oberhalb der Sparren. Die Dämmschicht bildet eine durchgehende Ebene direkt unter der Dacheindeckung. Die Gefahr von Wärmebrücken im Bereich der Sparren zwischen den Gefachen wie sie z.B. bei der Zwischensparrendämmung entstehen, ist reduziert. Es ist darauf zu achten, dass das Dämmmaterial ausreichend belüftet wird.
Aufbau
- Dachziegel/Dachsteine
- Traglattung
- Konterlattung
- diffusionsoffene Unterspannbahn/Unterdeckung
- Dämmung
- Dampfsperre/Luftdichtung außen auf den Sparren
- Schalung auf den Sparren
- Sparren
Vorteile
- Sparren liegen unter der Dämmung und sind dadurch keine Wärmebrücken
- einfachere Ausführung der Luft- und Winddichtigkeit
- Unterkonstruktion ist keinen Temperaturschwankungen ausgesetzt
- Kein aufwändiger Innenausbau an Dachschrägen (Sparren bleiben allerdings sichbar)
Nachteile
- hoher Preis für den Dämmstoff
- hoher Zeitaufwand