Schieferkehlen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Dachdeckerwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 52: Zeile 52:
 
===Hauptkehlen===
 
===Hauptkehlen===
 
Die Größe der Dachflächen, die an der Kehle zusammenkommen und die Dachneigung bestimmen die Position und Ausführung der Kehle.
 
Die Größe der Dachflächen, die an der Kehle zusammenkommen und die Dachneigung bestimmen die Position und Ausführung der Kehle.
===Kehlanfang===
+
====Kehlanfang====
 
Bis zu einer Dachneigung von 50° muss die Kehle auf einem Wasserstein gedeckt werden, von dem aus die Kehle und und die Deckfläche gedeckt werden muss. Die Kehle bestimmt in diesem Fall die Deckrichtung der angrenzenden Dachfläche. Der Wasserstein ist der erste Stein beider Gebinde, des Kehl- und des Deckgebindes.
 
Bis zu einer Dachneigung von 50° muss die Kehle auf einem Wasserstein gedeckt werden, von dem aus die Kehle und und die Deckfläche gedeckt werden muss. Die Kehle bestimmt in diesem Fall die Deckrichtung der angrenzenden Dachfläche. Der Wasserstein ist der erste Stein beider Gebinde, des Kehl- und des Deckgebindes.
 
Der Wasserstein bildet die niedrigste Stelle im Kehlgebinde.
 
Der Wasserstein bildet die niedrigste Stelle im Kehlgebinde.
  
Haben Kehl- und Deckgebinde '''gleiche''' Deckrichtung, dann stellt ein Einfäller den Übergang zwischen Deck- und Kehlgebinde her.  
+
Bei Dachneigungen über 50° können  Kehl- und Deckgebinde mit '''gleicher''' Deckrichtung ausgeführt werden. Dann stellt ein Einfäller den Übergang zwischen Deck- und Kehlgebinde her.  
  
===Kehlabschluss===
+
====Kehlabschluss====
  
 
Bei '''unterschiedlicher''' Deckrichtung des Kehl- und Deckgebindes ist ein '''Schwärmer''' sowohl der letzte Stein des Kehl- als auch des Deckgebindes und wird auf beide Gebinde draufgedeckt.
 
Bei '''unterschiedlicher''' Deckrichtung des Kehl- und Deckgebindes ist ein '''Schwärmer''' sowohl der letzte Stein des Kehl- als auch des Deckgebindes und wird auf beide Gebinde draufgedeckt.
Zeile 64: Zeile 64:
 
Bei '''gleicher''' Deckrichtung von Kehl- und sich anschließendem Deckgebinde hat man zwei Möglichkeiten. Entweder man deckt zwanglos durch oder man stellt den Übergang mit einem Schwärmer und Wasserstein, wie im Bild zu sehen her.
 
Bei '''gleicher''' Deckrichtung von Kehl- und sich anschließendem Deckgebinde hat man zwei Möglichkeiten. Entweder man deckt zwanglos durch oder man stellt den Übergang mit einem Schwärmer und Wasserstein, wie im Bild zu sehen her.
  
===Herzkehle===
+
====Herzkehle====
Bei gleicher Dachneigung und gleicher Größe der Dachfläche kann eine Herzkehle eingedeckt werden. Hier trifft sich die gleich große Wassermenge mit gleicher Geschwindigkeit in der Mitte. Man beginnt mit einem Wasserstein in der Mitte der Kehle und deckt von dort aus Kehlsteine in beide Richtungen.
+
Die Herzkehle stellt einen besonderen Fall dar und kann bei gleicher Dachneigung und gleicher Größe der Dachfläche gedeckt werden. Hier trifft sich die gleich große Wassermenge beider Dachflächen mit gleicher Geschwindigkeit in der Mitte. Man beginnt mit einem Wasserstein in der Mitte der Kehle und deckt von dort aus Kehlsteine in beide Richtungen.
 +
 
 +
===Anschlusskehle===
 +
Eine Anschlusskehle wird, wie [[Kehlen#Anschlusskehle|oben]] aufgeführt, bei übergängen zu Dach- und Wandflächen mit geringem Wasseranfall gewählt.
 +
 
 +
====eingehende Kehle====
 +
====ausgehende Kehle====
  
 
<p style="color: #FF0000; background-color: #FFFF00;">Wir überarbeiten derzeit diese Seite. Das Nachfolgende muss noch korrigiert werden. </p>
 
<p style="color: #FF0000; background-color: #FFFF00;">Wir überarbeiten derzeit diese Seite. Das Nachfolgende muss noch korrigiert werden. </p>

Version vom 10. Januar 2017, 13:04 Uhr

Diese Seite ist unter Bearbeitung. Wir bitten das Chaos auf dieser Seite zu entschuldigen.

Einführung

Man unterscheidet grundsätzlich Haupt- und Anschlusskehlen. Unter Hauptkehlen versteht man innenliegende Nahtstellen bei einspringenden Gebäudeecken. Das anfallende Niederschlagswasser beider Dachflächen wird über die Kehle abgeleitet. Anschlusskehlen im Unterschied entstehen beim Zusammentreffen von einer Dachfläche mit einer Fläche untergeordneter Bedeutung wie

  • Sattelfläche einer Sattel- oder Spitzgaube (Sattelkehle)
  • Wand-, Kaminwangen- oder Gaubenwangenfläche (Wangenkehle)
  • Wandfläche (Wandkehle)
  • Kamin- oder Dachausbaustirnseite (Brustkehle)

Weiterhin werden Kehlen nach Deckrichtung und der Art der Deckrichtung unterschieden. Mit der Art der Deckrichtung ist die Flächenart (Dachfläche, Wand, usw) gemeint, die durch die Kehle getrennt werden.

Unterscheidung der Kehlen nach Art

Hauptkehle

Hauptkehlen lassen sich als

  • rechte Kehle
  • linke Kehle
  • Herzkehle

ausführen. Rechts und links bezeichnen dabei die Deckrichtung der Kehlsteine. Eine Herzkehle wird aus der Mitte der Kehle in beide Deckrichtungen gedeckt. Wenn sich die Deckrichtung der Kehle auf Grund wechselnder Dachneigung ändert, spricht man von einer Wechselkehle.

Bei Hauptkehlen muss die Mindestkehlsparrenneigung 30 ° betragen.

Anschlusskehle

  • Sattelkehle
  • Wand- und Wangenkehle
    • eingehende Kehle
    • ausgehende
  • Brustkehle

Bei der eingehenden Wand- oder Wangenkehle wird von der Dachfläche zur Wand- oder Wangenfläche gedeckt. Bei der ausgehende Wand- oder Wangenkehle erfolgt die Deckung von der Wand- oder Wangenfläche zu Dachfläche.


Steine des Kehlgebindes

Neben den Kehlsteinen sind besondere Anschlusssteine erforderlich:

  • Wasserstein
  • Einfäller
  • Schwärmer

Sie kommen an den Übergängen zwischen den Deck- und Kehlgebinden zum Einsatz.

Ausführung der Kehlen

Hauptkehlen

Die Größe der Dachflächen, die an der Kehle zusammenkommen und die Dachneigung bestimmen die Position und Ausführung der Kehle.

Kehlanfang

Bis zu einer Dachneigung von 50° muss die Kehle auf einem Wasserstein gedeckt werden, von dem aus die Kehle und und die Deckfläche gedeckt werden muss. Die Kehle bestimmt in diesem Fall die Deckrichtung der angrenzenden Dachfläche. Der Wasserstein ist der erste Stein beider Gebinde, des Kehl- und des Deckgebindes. Der Wasserstein bildet die niedrigste Stelle im Kehlgebinde.

Bei Dachneigungen über 50° können Kehl- und Deckgebinde mit gleicher Deckrichtung ausgeführt werden. Dann stellt ein Einfäller den Übergang zwischen Deck- und Kehlgebinde her.

Kehlabschluss

Bei unterschiedlicher Deckrichtung des Kehl- und Deckgebindes ist ein Schwärmer sowohl der letzte Stein des Kehl- als auch des Deckgebindes und wird auf beide Gebinde draufgedeckt.

Bei gleicher Deckrichtung von Kehl- und sich anschließendem Deckgebinde hat man zwei Möglichkeiten. Entweder man deckt zwanglos durch oder man stellt den Übergang mit einem Schwärmer und Wasserstein, wie im Bild zu sehen her.

Herzkehle

Die Herzkehle stellt einen besonderen Fall dar und kann bei gleicher Dachneigung und gleicher Größe der Dachfläche gedeckt werden. Hier trifft sich die gleich große Wassermenge beider Dachflächen mit gleicher Geschwindigkeit in der Mitte. Man beginnt mit einem Wasserstein in der Mitte der Kehle und deckt von dort aus Kehlsteine in beide Richtungen.

Anschlusskehle

Eine Anschlusskehle wird, wie oben aufgeführt, bei übergängen zu Dach- und Wandflächen mit geringem Wasseranfall gewählt.

eingehende Kehle

ausgehende Kehle

Wir überarbeiten derzeit diese Seite. Das Nachfolgende muss noch korrigiert werden.



Wasserstein und Schwärmer

Wasserstein.png
Schwärmer

Wasserstein kommt dann zum Einsatz, wenn Kehlgebinde und sich anschließendes Deckgebinde unterschiedliche Deckrichtung haben. Der Wasserstein bildet die niedrigste Stelle im Kehlgebinde, an der das Wasser abläuft. Kehl- und Decksteine werden auf ihn gedeckt. Ein Wasserstein ist in unserem Bild rot eingefärbt.

Ein Herzwasserstein ist der mittlere Stein einer Herzkehle. Er liegt, wie der Wasserstein, an der tiefsten Stelle der Kehle. Von ihm aus werden die Kehlgebinde in beide Richtungen gedeckt.

Haben die auslaufende Kehle und die sich anschließenden Deckgebinde die gleiche Deckrichtung wie in unserem Bild rechts, so kann die Einbindung zwanglos oder mit Formsteinen (Schwärmer) erfolgen. Der letzte Stein des Kehlgebindes ist der Schwärmer, in unserem Bild grün eingefärbt. Daran schließt sich ein Wasserstein als Übergang zum Deckgebinde an.


Einfäller

Einfaeller.png
Einfäller

Ein Einfäller ist ein Endstein eines anlaufenden Deckgebindes. Er stellt den Übergang zu einem Kehlgebinde her, welches gleiche Deckrichtung hat.

Im Bild ist ein Einfäller rot eingefärbt.

Ausführung

Überdeckung

Auf Grund des höheren Wasseraufkommens in der Kehle - dort sammelt sich das Wasser von zwei Dachflächen - ist die Höhenüberdeckung um 1/3 größer als in der Dachfläche. Die Seitenüberdeckung beträgt mindestens die Hälfte der Kehlsteinbreite.

Deckrichtung

Die Wahl der Kehle richtet sich nach der Dachneigung und der Größe der beteiligten Dachflächen. Es gelten pauschal die folgenden Regeln:

  1. Gedeckt wird von der flacher geneigten zu steileren Dachfläche
  2. Bei gleicher Dachneigung wird von der kleineren zu größeren Dachfläche gedeckt.

Begründung Das Wasser auf steileren Dachflächen hat beim Abfluß eine größere Fließgeschwindigkeit und sollte von der Seitenüberdeckung wegfließen. Also muss zur steilen Fläche hin gedeckt werden. Es wird also eine rechte oder linke Kehle gedeckt.

Bei gleicher Dachneigung hat die größere Dachfläche ein größeres Wasseraufkommen. Auch in diesem Fall sollte dieses Wasser wieder von der Seitenüberdeckung wegfließen. Deshalb muss zu größeren Dachfläche hin gedeckt werden. Es wird also eine rechte oder linke Kehle gedeckt.


Bei gleicher Dachneigung und gleicher Größe der Dachfläche kann eine Herzkehle eingedeckt werden. Hier trifft sich die gleich große Wassermenge mit gleicher Geschwindigkeit in der Mitte.

Eine Wechselkehle tritt auf, wenn wenn sich die Dachneigung der anliegenden/angrenzenden Dachflächen im Kehlsparrenbereich ändert.

Begonnen wird die Kehldeckung auf dem Wasserstein, der am tiefsten Punkt der Kehle liegt. Darauf werden die Kehl- und Deckgebinde begonnen.

Bilder

Linke Kehle
Linke eingehende Wangenkehle
linke Kehle
rechte Kehle
oben:rechte Kehle, unten: rechte ausgehende Wangenkehle
linke Kehle