Funktionsschichten

Aus Dachdeckerwiki
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Die Schichten haben folgende Funktionen

Tragschicht

Die Tragschicht kann entweder eine Stahlbetondecke, eine Holzunterkonstruktion mit Schalung oder eine Konstruktion aus Stahltrapezprofilblechen sein. Sie muss statisch so ausgelegt werden, dass sie den gesamten Dachaufbau und ggf. weitere Verkehrslasten trägt. Sicherheitszuschläge sind zu berücksichtigen. Der

Voranstrich

Der Voranstrich dient dazu losen Staub zu binden und die Haftbarkeit der folgenden Schichten am Flachdach zu verbessern. Es kann entweder eine Bitumenemulsion (auf Wasserbasis) oder eine Bitumenlösung (auf Lösungsmittelbasis) eingesetzt werden. Achtung: Lösungsmittel sind gesundheitsschädlich.

Trenn- und Ausgleichschicht

  • soll Spannungsrisse überbrücken
  • Materialunverträglichkeiten überbrücken
  • Längendehnungen ausgleichen

Die Dampfsperre

  • verhindert die Wasserdampfdiffusion in die Dämmung hinein. Der Wasserdampf würde in der Dämmung wegen des großen Temperaturgradienten in den flüssigen Aggregatzustand übergehen. Das wäre fatal, weil Wasser eine ca. 30-mal bessere Wärmeleitfähigkeit besitzt. Die Dämmung würde ihre Funktion verlieren und anfangen zu schimmeln, weil in einem unbelüfteten Flachdach dieses Kondenswasser nicht entweichen kann. Die Dampfsperre m u s s deshalb vollflächig verlegt und dampfdicht angeschlossen werden. Das bedeutet, dass in den Überlappungsbereichen und an den Anschlüssen geeignete Klebemassen/Klebebänder zu verwenden sind.

Dämmung

  • verlangsamt den Energietransport
  • ermöglicht ein behagliches Raumklima
  • mögliche Temperaturschwankungen werden ausgeglichen
  • verhindert Tauwasserbildung an der Deckenunterseite

Dampfdruckausgleichschicht

Bei der Ausführung eines Flachdaches wird immer je nach Wetterlage eine geringe Menge Feuchtigkeit mit eingeschlossen. Diese Feuchtigkeit verdampft bei warmem sonnigem Wetter und dehnt sich aus. Ist keine Dampfdruckausgleichschicht vorgesehen, kann es zu Blasenbildung der Abdichtung kommen. Die Dampfdruckausgleichschicht gleicht also den Wasserdampfdruck zwischen der Wärmedämmung und der Abdichtung bei Temperaturschwankungen aus.

Abdichtung

Verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit in das Unterdach. Bei einer Dachabdichtung handelt sich hier um eine wasserdichte Konstruktion aus Bitumendachdichtungsbahnen(DD-Bahnen), Bitumenschweißbahnen(S-Bahnen)oder Kunststoffbahnen (Hochpolymerbahnen). In diesen Bahnen sind Trägerlagen oder Kombinationen aus verschiedensten Trägereinlagen integriert, die die Eigenschaften der Bahnen modifizieren. Bei Kunsstoffbahnen sind häufig auch unterseitig Kaschierungen angebracht(Reduzierung des Kalandereffektes). Durch die vielfältige Anzahl der verschiedensten Werkstoffe und Verarbeitungen sind die heutigen Abdichtungsbahnen im weiten Maße flexibel einsetzbar. Nahezu jede Dachabdichtung auf dem Flachdach kann somit nach dem heutigem Stand der Technik und fachgerechter Verlegung wasserdicht gefertigt werden.

Dachdurchdringungen, wie Dunstrohre, Gullys, Lüfter, Antennenmasten müssen auf Flachdächern wasserdicht angeschlossen werden. Diese müssen untereinander mindestens einen Abstand von 30 cm haben. Diese können mit

  • Klebeflanschen
  • Anschweißflansche
  • Dichtungsmanschetten
  • Klemmflanschen

ausgeführt werden.

Filtervlies

Verhindert das Eindringen von Staub und Schwebepartikeln in die Dämmung. Ohne Filtervlies könnten sich bei einem offenporigen Dämmstoff die Luftporen allmählich zusetzen und die Dämmwirkung reduzieren.

Oberflächenschutz/Auflast

  • schützt die Abdichtung vor UV-Strahlung
  • vermindert Temperaturschwankungen
  • lässt die Begehung zu für Wartungs-/Sanierungsarbeiten
  • reduziert als Auflast die Zug- und Druckkräfte bei Windlasten
  • schützt vor Flugfeuer

Man unterscheidet:

   * leichten Oberflächenschutz
   * schweren Oberflächenschutz

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