Dachentwässerung: Unterschied zwischen den Versionen
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Qr = A * r * ψ / 10000 m² * ha | Qr = A * r * ψ / 10000 m² * ha |
Version vom 6. September 2012, 09:54 Uhr
Dachrinnen
Rinnenformen
Man unterscheidet bei Dachrinnen halbkreisförmige und kastenförmige Dachrinnen. Halbkreisförmige Dachrinnen erlauben bei geringer Wassermenge einen schnelleren Ablauf des Regenwassers. Dadurch ist die Verschmutzung dieser Rinnenart geringer. Diese Rinnen können außenliegend, vorhängend, aufliegend oder als Standrinne ausgeführt werden. Der Querschnitt der Rinnen hängt von der Größe der Dachgrundfläche ab, da bei größeren Flächen auch eine größere Regenwassermenge abgeführt werden muss. gebräuchliche Materialien Im allgemeinen werden Dachrinnen aus
* Kupfer, Cu * Aluminium, Al * verzinktem Stahl, VSt * Titanzink, Zn * nicht rostendem Stahl, S.S
hergestellt.
Materialkunde
Titanzink
Titanzink ist eine Legierung. Legierungen sind Metallgemische. Titanzink wird aus
* Titan * Zink * und Kupfer
hergestellt. Titanzink ist nicht korrosionsbeständig. Unter Einfluss von Kalklauge, Zementlauge, Säuren, Holzschutzmittel, Schwitzwasser, Bitumen kann eine zerstörende Korrosion in Gang gesetzt werden.
verzinkter Stahl
Unbehandelter Stahl würde unter normalen äußeren Einflüssen anfangen zu korrodieren (rosten). Um diesen chemischen Vorgang zu verhindern werden die Bleche in ein Zinkbad getaucht. Dadurch erhält der Stahl eine schützende Schicht.
Zuschnittbreite
Man spricht von einer 10, 8, 7, 6, 5 und 4-teiligen Dachrinnen. Diese Bezeichnung beruht darauf, dass man in der Vergangenheit die Bleche aus einer 2.00 m großen Blechplatte zurechtschnitt. Wählte man ein Blechbreite von 33.33 cm, so erhielt man 6 Bleche aus einer Platte, aus denen man Dachrinnen drehen konnte. Für eine 8-teilige oder 10-teilige Dachrinne mußte die Blechbreite entsprechend schmaler gewählt werden.
Bezeichnung | Zuschnittbreite |
10 - teilig | 200 mm |
8 - teilig | 250 mm |
6 - teilig | 333 mm |
5 - teilig | 400 mm |
4 - teilig | 500 mm |
Der Rinnenquerschnitt/Zuschnittbreite hängt von einer Reihe von Faktoren ab:
* Entwässerungsfläche * Regenspende * Abflussbeiwert
Längendehnung
Metalle dehnen sich bei Erwärmung aus. Daher muss bei einer Rinne, die länger ist alle 15 m ist eine Dehnungsfuge berücksichtigt werden. Die Ausdehnung eienr Metallrinne hängt von der Länge der Rinne und der Temperaturänderung ab. Je länger eine Rinne und je größer der Temperaturunterschied, desto größer ist die Längenänderung.
Für die Längenänderung gilt:
Δ l = ΔT * l * α
α, der sogenannte Längenausdehnungskoeffizient, ist eine vom Material abhängige Konstante, denn die Materialien haben ein unterschiedliches Ausdehnungsverhalten. Für die gebräuchlichen Dachrinnen aus Zink und Kupfer gilt z.B.:
Kupfer: α = 0,017 Zink: α = 0,022
Übungsaufgaben zur Berechung der Längenänderung finden Sie im Bereicht Werkstoffkunde.
Nahtverbindungen
Zur Herstellung von Nahtverbindungen unterscheidet man drei Verfahren:
* Hartlöten * Nieten mit Gummidichtung * Nieten mit Weichlöten * Falzen * Schweißen
Rinnenhalter
Der Abstand der Rinnenhalter sollte im allgemeinen nicht größer als 84 cm sein. Unter besonderen Bedingungen darf er sogar 74 cm nicht überschreiten. Beim Anbringen der rinnenhalter ist darauf zu achten, dass die Rinnen 1 mm Gefälle je Meter haben. Bei einer 7 m langen Dachrinne muss also der Höhenunterschied zwischen dem ersten und letzten Rinnenhalter mindestens 7 mm betragen.
Fallrohre
Die Wahl der Regenfallrohrdurchmessers hängt wie bei der Dachrinne von der Größe der zu entwässernden Dachgrundfläche A, der örtlichen Regenspende r und dem Abflussbeiwert ψ(sprich "psi") ab und berechnet sich nach der folgenden Formel:
Qr = A * r * ψ / 10000 m² * ha
Der Abflussbeiwert ψ richtet sich nach der Dachneigung und der Art des Dachaufbaus. Für ihn gelten die folgenden Werte: Dachneigung DN > 3° ψ = 1,0 Dachneigung DN ≤ 3° ψ = 0,8 Dachgärten ψ = 0,3. Gründächer z.B. geben aufgrund der wasserspeichernden Humusschicht das Regenwasser verzögert an die Kanalisation ab. Die folgenden Regenfallrohrdurchmesser sind am gebräuchlichsten: 60, 80, 100, 120, 150 mm
Löten
Beim Löten ist darauf zu achten, dass der Spalt zwischen den zu verlötenden Metallteilen möglichst gering ist, damit durch die Kapillarität das Lot möglichst weit in die Überdeckung eindringen kann. Das Flussmittel, das man vor dem Löten aufträgt, dient dazu die vorhandene Oxidationsschicht auf der Metalloberfläche zu entfernen. Sie verhindert eine optimale Legierungsbildung zwischen dem Lot und den Metalloberseite, bzw. -unterseite.
Die maximale Breite des Lötspaltes soll bei Rinnen aus Titanzink 0,5 mm betragen. Grundsätzlich gilt: je kleiner der Lötspalt, desto besser. Dabei sind die Bleche in einer Überdeckungsbreite von mindestens 10 mm bindend zu verlöten. Das zu verwendende Lot trägt die Bezeichnung L- PbSn 40 (Sb). Es handelt sich um eine Bleizinnlegierung mit geringen Spuren von Antimon. Achtung: Bleiverbindungen sind giftig! Die Metalldämpfe sollten beim Löten nicht direkt eingeatmet werden.