Dachdeckung: Unterschied zwischen den Versionen

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Wenn wir an die Aufgaben des Daches denken, kommt uns wahrscheinlich zunächst der Regen in den Sinn, vor dem die Dachhaut uns schützen soll. Das Dach schützt uns aber nicht nur vor flüssigem Wasser, sprich Regen, sondern auch vor Tau, Schnee, Eis, Hagel etc. Im Sommer schützt es uns vor den UV-Strahlen der Sonne. Es soll aber auch als Wärmedämmung dienen, um unsere Energiekosten gering zu halten.  
 
Wenn wir an die Aufgaben des Daches denken, kommt uns wahrscheinlich zunächst der Regen in den Sinn, vor dem die Dachhaut uns schützen soll. Das Dach schützt uns aber nicht nur vor flüssigem Wasser, sprich Regen, sondern auch vor Tau, Schnee, Eis, Hagel etc. Im Sommer schützt es uns vor den UV-Strahlen der Sonne. Es soll aber auch als Wärmedämmung dienen, um unsere Energiekosten gering zu halten.  
  
Im Unterschied zu einer [[Abdichtung]], ist eine Dachdeckung nur [[regensicher]] und nicht [[wasserdicht]]. Das Wasser wird durch die Dachneigung zur Traufe abeleitet.
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Im Unterschied zu einer [[Abdichtung]], ist eine Dachdeckung nur [[regensicher]] und nicht [[wasserdicht]]. Das Wasser wird durch die Dachneigung zur Traufe abgeleitet.
  
Das Dach ist vielfältigen Belastungen ausgesetzt. So müssen wir neben den äußeren Belastungen auch die inneren berücksichtigen, die häufig vernachlässigt werde. Hier wird häufig der Wasserdampf  durch Kochen, Duschen etc sträflichst vernachlässigt. All diese Bealstunden müssen beim Aufbau des Daches berücksichtigt werden. Somit besteht ein Dachaufbau nicht nur aus dem Bedeckungsmaterial, sondern auch aus Unterspannbahn, Dämmaterial etc.  
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Das Dach ist vielfältigen Belastungen ausgesetzt. So müssen wir neben den äußeren Belastungen auch die inneren berücksichtigen, die häufig allzu oft vernachlässigt werde. Hier wird häufig die Wasserdampfmenge im Gebäude, die durch Kochen, Duschen etc. entsteht unterschätzt. Die vielseitigen Belastungen von Innen und Außen müssen bei der Planung und Konstruktion des Daches berücksichtigt werden. Somit muss der Dachaufbau auf die richtige Kombination von Bedachungsmaterial, geeigneter Holzunterkonstruktion, ausreichender Dämmung, einer möglichst diffusionsoffenen Unterspannbahn, und einer dampfdicht angeschlossenen Dampfsperre abgestimmt sein.
  
 
==Beanspruchung des Dachaufbaus==
 
==Beanspruchung des Dachaufbaus==

Version vom 12. April 2008, 09:18 Uhr

Deckmaterialien

Aufgabe des Daches

Wenn wir an die Aufgaben des Daches denken, kommt uns wahrscheinlich zunächst der Regen in den Sinn, vor dem die Dachhaut uns schützen soll. Das Dach schützt uns aber nicht nur vor flüssigem Wasser, sprich Regen, sondern auch vor Tau, Schnee, Eis, Hagel etc. Im Sommer schützt es uns vor den UV-Strahlen der Sonne. Es soll aber auch als Wärmedämmung dienen, um unsere Energiekosten gering zu halten.

Im Unterschied zu einer Abdichtung, ist eine Dachdeckung nur regensicher und nicht wasserdicht. Das Wasser wird durch die Dachneigung zur Traufe abgeleitet.

Das Dach ist vielfältigen Belastungen ausgesetzt. So müssen wir neben den äußeren Belastungen auch die inneren berücksichtigen, die häufig allzu oft vernachlässigt werde. Hier wird häufig die Wasserdampfmenge im Gebäude, die durch Kochen, Duschen etc. entsteht unterschätzt. Die vielseitigen Belastungen von Innen und Außen müssen bei der Planung und Konstruktion des Daches berücksichtigt werden. Somit muss der Dachaufbau auf die richtige Kombination von Bedachungsmaterial, geeigneter Holzunterkonstruktion, ausreichender Dämmung, einer möglichst diffusionsoffenen Unterspannbahn, und einer dampfdicht angeschlossenen Dampfsperre abgestimmt sein.

Beanspruchung des Dachaufbaus

von außen
von innen
  • Niederschlag
  • Termperaturänderung/Hitze/Kälte
  • Wind
  • Lärm
  • UV- Strahlen
  • Wasserdampf/Dampfdruck
  • Schall
  • Luftdruck
  • Dampfdruck
  • Termperaturänderung/Hitze/Kälte

Belastung

Unter Lasten versteht man die Kräfte, die von außen auf ein Dach wirken. Hier unterscheidet man:

  • Eigenlast - Belastung durch das Eigengewicht der Dachkonstruktion. Dazu zählen die Latten, Sparren, das Deckmaterial uvm
  • Verkehrslast - Belastung durch bewegliche Körper oder Gegenstände, die nicht ständig das Dach belasten, wie z.B. der Handwerker
  • Schneelast - die winterliche Schneemenge
  • Windlast - der Druck, der bedingt durch Wind, auf der Konstruktion lastet.

Unterkonstruktion

Konterlatte

Die Konterlattung ist die auf dem Sparren angebrachte Lattung senkrecht zur Traglattung. Sie muss so dimensioniert werden, dass ein ausreichender Belüftungsquerschnitt zur Hinterlüftung des Deckmaterials gewährleistet ist.

Traglattung

Übliche Lattenquerschnitt sind 24/48 mm, 30/50 mm und 40/60 mm. Beim Anbringen der Traglatten ist auf folgendes zu achten:

  • Die Traglatten werden üblichweise mit einem Verbindungsmitteln pro Kreuzpunkt, i.a. Nägel, auf den Konterlatten befestigt. Die Länge soll das 2,5 fache des Traglattenquerschnitts betragen.
  • Bei der Auswahl der Verbindungsmittel ist auf ausreichende Scherfestigkeit zu achten.
  • Zwei scharfe Kanten müssen auf dem Sparren aufliegen
  • Eine evtl. vorhandene Baumkante muss traufseitig verlegt werden.
  • Die Traglatte ist mit mindestens einem Verbindungsmitteln auf der Konterlatte anzubringen, das im unteren Drittel der Latte anzuordnen ist.

Schalung

Eine [Holz#Schalung|Schalung]] kommt bei einigen Deckungen mit Schiefer oder FZ-Platten auf dem Dach zum Einsatz. Unter anderem bei den deutschen Deckungen mit Schiefer oder FZ. An die Bretter werden einige Mindestanforderungen gestellt:

  • sie müssen mindestens der Sortierklasse S10 entsprechen
  • eine Mindestbrettbreite von 12 cm haben
  • eine Mindestbrettdicke von 24 mm haben
  • die Kernseite des Schalungsbrettes liegt oben
  • Schalungsbretter mit Breiten bis 16cm erhalten 2 Verbindungsmittel
  • Schalungsbretter mit Breiten über 16cm erhalten 3 Verbinungsmittel
  • Die Baumkante muss auf den Sparren verlegt werden.

Letztere Forderung hat zwei Hintergründe. Zum einen sind damit weniger Unebenheiten auf der einzudeckenden Fläche und somit die Gefahr geringer, dass Platten beim Anschlagen Schaden erleiden. Zum anderen ist die Gefahr geringer, dass sich die Nägel herausziehen, wenn das Holz sich auf Grund der Trocknungsprozesses verformt.

Anforderungen

  • Traglatte - Sie müssen der Sortierklasse S10 entsprechen. Mindestquerschnitt 30/50 mm oder 24/60 mm
  • Konterlatte - Sie müssen der Sortierklasse S10 entsprechen. Mindestquerschnitt 30/50 mm
  • Schalung - Die für eine Schalung verwendeten Bretter müssen ebenfalls der Sortierklasse S 10 entsprechen und eine Brettdicke von 24 mm aufweisen.