Dachbahnen: Unterschied zwischen den Versionen
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Beim Schweißen entsteht an der Naht eine ein bis zwei cm breite, relativ gleichmäßige "Schweißraupe". Beim Kannengießverfahren lässt sich der Austritt von Bitumen aus der Überdeckung nicht so gleichmäßig steuern und die Nähte müssen mit Schiefersplitt abgestreut werden. Autgrund des erhöhten Aufwandes wird das Kannengießverfahren heute vorwiegend zur Befestigungung und zum Verguss der Stoßfugen von Schaumglas eingesetzt. | Beim Schweißen entsteht an der Naht eine ein bis zwei cm breite, relativ gleichmäßige "Schweißraupe". Beim Kannengießverfahren lässt sich der Austritt von Bitumen aus der Überdeckung nicht so gleichmäßig steuern und die Nähte müssen mit Schiefersplitt abgestreut werden. Autgrund des erhöhten Aufwandes wird das Kannengießverfahren heute vorwiegend zur Befestigungung und zum Verguss der Stoßfugen von Schaumglas eingesetzt. |
Version vom 22. Mai 2015, 07:56 Uhr
Bituminöse Dachbahnen bestehen aus:
* Trägereienlage * Tränkung * Deckmasse (geblasenes Bitumen oder Polymerbitumen) * Besandung
Trägereinlage
Durch die Trägereinlage wird es erst möglich, Bitumen dünn auszuwalzen, aufzurollen und zu transportieren. Sie hält das Bitumen zusammen, und die Bahn wird reißfest oder dehnfähig. Als Trägereinlage werden unterschiedliche Materialien eingesetzt, die unterschiedliche Eigenschaften besitzen:
* Jute (J) * Rohfilz (R) * Glasvlies (V) * Glasgewebe (G) * Kunststoffvlies (PV) * Metalleinlagen (Al, Cu)
Jute und Rohfilz sind organische Stoffe. Sie sind preisgünstig, verrotten aber schnell, wenn sie feucht werden. Vlies und Gewebe haben unterschiedliche Dehnungseigenschaften. (Mehr dazu finden Sie hier.) Bahnen mit Metalleinlage aus Aluminium (0,1 mm stark) werden als Dampfsperre (V60 S4 + Al01) eingesetzt. Wird eine Kupfereinlage verwendet, dient diese dem Schutz vor Durchwurzelung.
Heute kommen hauptsächlich
* Glasvlies mit 60 g/m² * Glasgewebe mit 200 g/m² * Polyesterfaservlies mit 200 g/m²
zum Einsatz. Polyesterfaservlies ist besonders dehnungsfähig.
Es sind Kombinationsträgereinlagen in der Entwicklung die sowohl reißfest als auch dehnfähig sind.
Bahnen mit Rohfilzeinlage und Glasvlieseinlage dürfen außer als Trenn- und Ausgleichschicht in Flachdachaufbauten nicht verwendet werden.
Tränk- und Deckmasse
Destillationsbitumen sind für die Herstellung von Dachbahnen ungeeignet, da sie nur eine geringe Temperaturstandfestigkeit besitzen. Deswegen verwendet man geblasenes Bitumen oder Polymerbitumen als Tränk und Deckmasse.
Da sich Geblasenes Bitumen oder Polymerbitumen sehr schlecht sich mit der Trägereinlage verbindet, wird der Träger mit dünnflüssigem Bitumen getränkt. Daduch wird die Haftfähikeit der Deckmasse, wie beim Voranstrich, verbessert.
Man unterscheidet zwei Arten von Bahnen:
- Dachdichtungsbahn und
- Schweißbahn,
je nach angewandter Klebetechnik. Dachdichtungsbahnen werden mit dem
- Gießverfahren oder
- Bürstenstreichverfahren
aufgebracht.
Die Klebemasse muss separat erhitzt und zunächst auf die Dachfläche aufgebracht werden, bevor die Bahn aufgebracht wird.
Die Schweißbahn dagegen hat eine etwas stärkere Deckmasse, die mit einen Gasbrenner erwärmt wird und als Klebemasse beim Aufbringen der Bahn fungiert.
Beim Schweißen entsteht an der Naht eine ein bis zwei cm breite, relativ gleichmäßige "Schweißraupe". Beim Kannengießverfahren lässt sich der Austritt von Bitumen aus der Überdeckung nicht so gleichmäßig steuern und die Nähte müssen mit Schiefersplitt abgestreut werden. Autgrund des erhöhten Aufwandes wird das Kannengießverfahren heute vorwiegend zur Befestigungung und zum Verguss der Stoßfugen von Schaumglas eingesetzt.
Das Bürstenstreichverfahren ist veraltet. Es ist heute nicht mehr zulässig im Flachdachbereich. Das ausgestrichene Bitumen erkaltet bei dieser Klebetechnik zu schnell. Daurch wird die zu verklebende Bahn nur unzureichend angeschmolzen.
Besandung
Bitumen ist nicht UV-beständig. Durch die UV-Bestrahlung durch die Sonne wird Bitumen spröde und rissig. Die Besandung verhindert die Besonnung des Bitumens. Als Besandung kommen zum Einsatz:
* Talkum * Grünstein * Schiefersplit * Quarzsand
Darüber hinaus verhindert die Besandung das Verkleben der Dachbahn im aufgewickelten Zustand.
Herstellung
1. Abwicklung der Trägereinlage
2. Hängevorrichtung
3. Tränkung der Trägereinlage
4. Belegung der Bahn mit Deckmasse
5. Wendestuhl zur Belegung der Bahn von der anderen Seite
6. Kühlung
7. Aufwicklung
Die Hängevorrichtungen werden benötigt, damit die Produktion weiterlaufen kann, auch wenn am Anfang oder am Ende die Produktion angehalten werden muss, um z.B. die Rolle mit der Trägereinlage zu wechseln oder damit die Bahn am Ende auskühlen kann.
technische Prüfung
Während und nach der Herstellung werden Dachbahnen laufend auf
* Kaltbiegeverhalten * Wärmestandfestigkeit * Dicke * Reißfestigkeit * Wasserdichtheit * Wasserdampfdurchlässigkeit * uvm
getestet.
Kennzeichnung
Die Kennzeichnung von Dachbahnen erteilt Auskunft über:
* die Trägereinlage * Bitumen oder Polymerbitumen * Masse der Trägereinlage in g/m² * die Klebetechnik
Beispiele
G 200 DD | Bitumendachdichtungsbahn mit Glasgewebeeinlage von 200 g/m² |
PYE-G 200 DD | Polymerbitumendachdichtungsbahn mit Glasgewebeeinlage 200 g/m² |
PV 200 S5 | Bitumenschweißbahn mit Polyesterfaservlieseinlagen 200 g/m², die 5 mm stark ist |
PYP-PV 200 S5 | Polymerbitumen-Schweißbahn mit Polyesterfaservlieseinlagen 200 g/m², die 5 mm stark ist |
V60 S4 + Al01 | Bitumenschweißbahn mit 60g/m² Glasvlieseinlagen und 0,1 mm Aluminiumeinlage, die 4 mm stark ist |
Ausnahmen | |
V 13 | Dachbahn mit Glasvlieseinlage 1300 g/m² Tränk- und Deckmasse |
Verlegetechniken
Bituminöse Dachbahnen können mit den folgenden Verlegetechniken verarbeitet werden.
* Schweißen * Kannengießverfahren * Kaltselbstkleben * Bürstenstreichverfahren
Die Bahnen werden je nach Funktion
* vollfächig oder * punkt- oder streifenweise
verklebt.