Bestandteile der Außenentwässerung: Unterschied zwischen den Versionen

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===Kopfstücke===
 
===Kopfstücke===
Die halbkreisförmigen Endstücke von halbrunden Rinnen nennt man '''Endboden oder Kopfstück'''. Es gibt linke und rechte Kopfstücke bzw. Endboden. In der Regel sind diese Kopfstücke industriell vorgefertigt. Von einem ausgebildeten Dachdecker wird jedoch erwartet, dass er in der Lage ist ein Kopfstück für Sonderlösungen in Handarbeit anzufertigen.
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Die halbkreisförmigen Endstücke von halbrunden Rinnen nennt man '''Endboden oder Kopfstück'''. Es gibt linke und rechte Kopfstücke bzw. Endböden. In der Regel sind diese Kopfstücke industriell vorgefertigt. Von einem ausgebildeten Dachdecker wird jedoch erwartet, dass er in der Lage ist ein Kopfstück für Sonderlösungen in Handarbeit anzufertigen.
  
 
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Version vom 11. Juli 2017, 09:43 Uhr

Die Bestandteile der Außenentwässerung sind:

* Dachrinnen
* Einlaufstutzen
* Regenfallrohre
* Standrohre

und deren Befestigungen.

Dachrinne

Die Dachrinne sammelt das auf dem Dach anfallende Wasser und leitet es zum Regenfallrohr. Man unterscheidet bei den Rinnenformen nach

  • der Form der Rinne
  • der Lage am Dach
  • der Ausführung

Kopfstücke

Die halbkreisförmigen Endstücke von halbrunden Rinnen nennt man Endboden oder Kopfstück. Es gibt linke und rechte Kopfstücke bzw. Endböden. In der Regel sind diese Kopfstücke industriell vorgefertigt. Von einem ausgebildeten Dachdecker wird jedoch erwartet, dass er in der Lage ist ein Kopfstück für Sonderlösungen in Handarbeit anzufertigen.

Hier Foto "Kopfstücke" einfügen

Stutzen

Der Stutzen ist das Übergangsstück von der Dachrinne zum Regenfallrohr. Man unterscheidet zwei verschiedene Formen:

  • den Einlötstutzen
  • den trichterförmigen Einhangstutzen

Der zylindrische Einlötstutzen hat einen kreisförmigen gleichmäßigen Querschnitt. Er wird durch Löten an der gewünschten Stelle mit der Dachrinne fest verbunden. Im Gegensatz zum Einhangstutzen kann der eigelötete Stutzen das Wasser auch schräg nach hinten oder durch ein Kopfstück abfließen lassen. Derarige maßgefertigte Einzellösungen sind zeitaufwändig und teurer als das Einhängen eines vorgefertigten Bauteils. Der Einhangstutzen dagegen hat am oberen Ende ein ovales Profil und verjüngt sich nach unten hin zum Kreis ähnlich einem Trichter. Er wird an der Wulst der Dachrinne eingehängt und mit zwei Blechlaschen die sich über der Rückfalz der Rinne umbiegen lassen befestigt. Der Vorteil des Einhangstutzens liegt in der Tatsache, dass sich Fallrohre und Dachrinne unabhängig voneinander bewegen können. Ein Einhangstutzen an der tiefsten Stelle der Dachrinne kann als Dehnungsausgleich genutzt werden. Bei der Montage der Dachrinne ist unbedingt darauf zu achten, dass die Wulst einen cm tiefer hängt als die Rückfalz (Notüberlauf). Wird dieses Maß nicht eingehalten, hängt der Einhangstutzen schief und lässt sich nicht mit dem obersten Fallrohr verbinden.

Hier Foto "Stutzen" einfügen

Eine weiter Möglichkeit große, schnellfießende Wassermengen in ein Regenfallrohr zu leiten ist der Wasserkasten.

Hier Foto "Wasserkasten" einfügen

Regenfallrohr

Das Regenfallrohr stellt die Verbindung zwischen der Dachrinne und dem Standrohr her. Der Durchmesser der Regenfallrohre wird meistens dem Durchmesser der Rinne angepasst (6tlg. Rinne, 6tlg. Rohr). Weicht der Durchmesser der Fallrohre vom Durchmesser der Rinne ab, sind entsprechende Stutzen bzw. Reduzierstücke einzusetzen (z.B. von 6tlg. Rinne auf 7tlg. Rohr). Zum Zusammenstecken haben die Fallrohre eine Muffe. Rohrabschnitte können mit vorgefertigten Einzelmuffen ergänzt werden. Das Anformen von Muffen mit einem Vorsatzgerät für die Akkubohrmaschine ist ebenfalls möglich.

Hier Foto "Regenfallrohr mit Muffe" einfügen

Versprünge in Regenfalleitungen müssen mit Gefälle verlegt werden. Hierzu gibt es Bögen in unterschiedlichen Neigungswinkeln.

Hier Foto "Bögen" einfügen

Standrohr

Standrohr.JPG

Das Standrohr stellt die Verbindung zwischen dem Regenfallrohr und der Kanalisation her. Gerade bei öffentlichen Gebäuden ist die Gefahr sehr groß, dass durch versehentliches Anstoßen oder durch Vandalismus Fallrohre aus weichem Zink oder Kupfer beschädigt werden.

Rinnenhalter

Rinnenhalter.JPG

Rinnenhalter (Dachrinneneisen) werden aus verzinkten Stahl oder aus Kupfer hergestellt und können als Rinneisen "Nase-Feder" (rechtes Eisen) oder "Feder-Feder" (linkes Eisen) ausgeführt werden. Ein Vorteil der "Feder-Feder" Eisen besteht darin, dass sich die Rinne trotz eines montierten Rinneneinhangblechs noch nach vorne aus den Rinneisen drehen lässt. Bei der Verwendung von "Nase-Feder" Eisen ist das nicht möglich. Dafür liegt die Nase korrosionsgeschützt in der Wulst.

Montage

Der Abstand der Rinnenhalter sollte im allgemeinen nicht größer als 84 cm sein. Unter besonderen Bedingungen darf er sogar 74 cm nicht überschreiten. Zur Befestigung der Rinnenhalter werden in die Keilbohle oder den Sparrenkopf Nuten eingelassen (z.B. mit einer Oberfräse). Hierdurch liegt die Oberkante des Eisens bündig mit der Oberfläche und der Dachrinneneinhang liegt vollflächig auf.

Befestigungsmittel

Verzinkte Eisen werden mit drei ebenfalls verzinkten Rinneisennägeln oder Schrauben befestigt. Bei Rinnenhaltern aus Kupfer werden drei Rinneisennägel verwendet, die ebenfalls aus Kupfer bestehen. Wegen der Korrosionsgefahr sind verzinkte Schrauben und Nägel hier nicht zulässig.

Gefälle

Beim Anbringen der Rinnenhalter ist darauf zu achten, dass die Rinnen 1 mm Gefälle je Meter haben. Bei einer 7 m langen Dachrinne muss also der Höhenunterschied zwischen dem ersten und letzten Rinnenhalter mindestens 7 mm betragen. Die Verlegung "in Waage" ist ebenso zulässig. Kontergefälle ist zu vermeiden!

Dimensionierung

Der Regenwasserabfluß Q hängt von drei Faktoren ab:

* der Grundfläche des Hauses
* der örtlichen Regenspende
* und der Beschaffenheit des Daches,

die in die Berechnung des Wertes Q mit eingehen. Entsprechend muss die Dachrinne und das Fallrohr in seiner Dimensionierung groß genug gewählt werden.