Belüftetes Flachdach

Aus Dachdeckerwiki
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BelueftetesDach.png
Die Funktionsschichten von oben nach unten
* Auflast
* Abdichtung
* Trenn- und Ausgleichsschicht
* Tragschicht
* Belüftung
* Dämmung
* Tragschicht


Hinweis: Funktionsschichtendarstellung gibt nicht die Ausführung wieder. Die Auflast kann also genau so gut in Platten ausgeführt werden und die Abdichtung mehrlagig sein.

Es handelt sich um einen belüfteten, zweischaligen (Ober- und Unterschale) Flachdachaufbau, vergleichbar mit einer belüfteten Außenfassade. Die Lüftungsebene, als Längs- und Querlüftung, ist allerdings bedeutend größer und beträgt nach DIN mindestens 15 cm. In der Regel wird auf einer Stahlbetondecke eine aufgeständerte Holzkonstruktion mit Schalung aufgebracht. In Folge dessen können kostengünstigere Faserdämmstoffe verwendet werden.

Der große Vorteil besteht darin, dass das Dach bauphysikalisch unbedenklich ist, vorausgesetzt, die Lüftungsebene hat eine einwandfreie Verbindung zur Außenluft und die eindiffundierte Feuchtigkeitsmenge ist nicht zu groß. Um dies zu gewährleisten, kann unter der Wärmedämmung eine Dampfbremse (PE-Folie mit geringem sd-Wert) verlegt werden. Ist die Unterschale z.B. eine 14 cm dicke Stahlbetondecke, so ist sd = my * s = 75 * 0,14m = 10,5 m. Dabei ist my die Wasserdampfdiffusions-Widerstandszahl und s die Schichtdicke in Meter. Eine Dampfsperre ist dann nicht mehr erforderlich.

Ist die Oberschale gegenüber der Unterschale geneigt, so entsteht ein zusätzlicher Kamineffekt, der für eine verbesserte Durchlüftung des zweischaligen Flachdachaufbaus sorgt. Gegebenfalls kann in diesem Zusammenhang der erforderliche Lüftungsquerschnitt reduziert werden. Die Lüftungsöffnungen müssen vor Ungeziefer mit entsprechenden Sieben oder Gittern geschützt werden.

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