Schieferkehlen: Unterschied zwischen den Versionen
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Die ausgehende Kehle wird von der Wand- oder Wangenfläche zur Dachfläche gedeckt. Sie kann je nach Dachneigung der Dachfläche bei gleicher Deckrichtung von Kehl. und Deckgebinde mit Schwärmer und Wasserstein oder zwanglos eingedeckt werden. Bei unterschiedlicher Deckrichtung enden die Kehle und die Deckgebinde an der Kehle mit einem Schwärmer. | Die ausgehende Kehle wird von der Wand- oder Wangenfläche zur Dachfläche gedeckt. Sie kann je nach Dachneigung der Dachfläche bei gleicher Deckrichtung von Kehl. und Deckgebinde mit Schwärmer und Wasserstein oder zwanglos eingedeckt werden. Bei unterschiedlicher Deckrichtung enden die Kehle und die Deckgebinde an der Kehle mit einem Schwärmer. | ||
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Version vom 13. Januar 2017, 17:23 Uhr
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Einführung
Man unterscheidet grundsätzlich Haupt- und Anschlusskehlen. Unter Hauptkehlen versteht man innenliegende Nahtstellen bei einspringenden Gebäudeecken. Das anfallende Niederschlagswasser beider Dachflächen wird über die Kehle abgeleitet. Anschlusskehlen im Unterschied entstehen beim Zusammentreffen von einer Dachfläche mit einer Fläche untergeordneter Bedeutung wie
- Sattelfläche einer Sattel- oder Spitzgaube (Sattelkehle)
- Wand-, Kaminwangen- oder Gaubenwangenfläche (Wangenkehle)
- Wandfläche (Wandkehle)
- Kamin- oder Dachausbaustirnseite (Brustkehle)
Weiterhin werden Kehlen nach Deckrichtung und der Art der Deckrichtung unterschieden. Mit der Art der Deckrichtung ist die Flächenart (Dachfläche, Wand, usw) gemeint, die durch die Kehle getrennt werden.
Unterscheidung der Kehlen nach Art
Hauptkehle
Hauptkehlen lassen sich als
- rechte Kehle
- linke Kehle
- Herzkehle
ausführen. Rechts und links bezeichnen dabei die Deckrichtung der Kehlsteine. Eine Herzkehle wird aus der Mitte der Kehle in beide Deckrichtungen gedeckt. Wenn sich die Deckrichtung der Kehle auf Grund wechselnder Dachneigung ändert, spricht man von einer Wechselkehle.
Bei Hauptkehlen muss die Mindestkehlsparrenneigung 30 ° betragen.
Anschlusskehle
- Sattelkehle
- Wand- und Wangenkehle
- eingehende Kehle
- ausgehende
- Brustkehle
Bei der eingehenden Wand- oder Wangenkehle wird von der Dachfläche zur Wand- oder Wangenfläche gedeckt. Bei der ausgehende Wand- oder Wangenkehle erfolgt die Deckung von der Wand- oder Wangenfläche zu Dachfläche.
Steine des Kehlgebindes
Neben den Kehlsteinen sind besondere Anschlusssteine erforderlich:
- Wasserstein
- Einfäller
- Schwärmer
Sie kommen an den Übergängen zwischen den Deck- und Kehlgebinden zum Einsatz.
Ausführung der Kehlen
Grundsätzliches
Überdeckung
Auf Grund des höheren Wasseraufkommens in der Kehle - dort sammelt sich das Wasser von zwei Dachflächen - ist die Höhenüberdeckung um 1/3 größer als in der Dachfläche. Die Seitenüberdeckung beträgt mindestens die Hälfte der Kehlsteinbreite.
Deckrichtung
Die Wahl der Kehle richtet sich nach der Dachneigung und der Größe der beteiligten Dachflächen. Es gelten pauschal die folgenden Regeln:
- Gedeckt wird von der flacher geneigten zu steileren Dachfläche
- Bei gleicher Dachneigung wird von der kleineren zu größeren Dachfläche gedeckt.
Begründung Das Wasser auf steileren Dachflächen hat beim Abfluß eine größere Fließgeschwindigkeit und sollte von der Seitenüberdeckung wegfließen. Also muss zur steilen Fläche hin gedeckt werden. Es wird also eine rechte oder linke Kehle gedeckt.
Bei gleicher Dachneigung hat die größere Dachfläche ein größeres Wasseraufkommen. Auch in diesem Fall sollte dieses Wasser wieder von der Seitenüberdeckung wegfließen.
Hauptkehlen
Die Größe der Dachflächen, die an der Kehle zusammenkommen, und die Dachneigung bestimmen die Position und Ausführung der Kehle.
Kehlanfang
Kehlabschluss
![]() |
Bei unterschiedlicher Deckrichtung des Kehl- und Deckgebindes ist ein Schwärmer sowohl der letzte Stein des Kehl- als auch des Deckgebindes und wird auf beide Gebinde draufgedeckt. |
Bei gleicher Deckrichtung von Kehl- und sich anschließendem Deckgebinde hat man zwei Möglichkeiten. Entweder man deckt zwanglos durch oder man stellt den Übergang mit einem Schwärmer und Wasserstein, wie im Bild zu sehen her.
Übergang mit Schwärmer und Wasserstein | |
zwangloser Übergang |
Herzkehle
Die Herzkehle stellt einen besonderen Fall dar und kann bei gleicher Dachneigung und gleicher Größe der Dachfläche gedeckt werden. Hier trifft sich die gleich große Wassermenge beider Dachflächen mit gleicher Geschwindigkeit in der Mitte. Man beginnt mit einem Wasserstein in der Mitte der Kehle und deckt von dort aus Kehlsteine in beide Richtungen.
Anschlusskehle
Eine Anschlusskehle wird, wie oben aufgeführt, bei übergängen zu Dach- und Wandflächen mit geringem Wasseranfall gewählt.
eingehende Kehle
Die eingehende Kehle wird von der Dachfläche zur Wangen- oder Wandfläche gedeckt. Haben die Kehlgebinde und die Gebinde auf der Dachfläche unterschiedliche Dachneigung, dann bildet ein Wasserstein den Ausgangspunkt auf den die Gebinde gedeckt werden. Bei gleicher Deckrichtung wird der Übergang durch einen Einfäller hergestellt.
auf Wasserstein gedeckt bei unterschiedlicher Deckrichtung | |
eingehende Kehler auf Einfäller gedeckt bei gleicher Deckrichtung |
ausgehende Kehle
Die ausgehende Kehle wird von der Wand- oder Wangenfläche zur Dachfläche gedeckt. Sie kann je nach Dachneigung der Dachfläche bei gleicher Deckrichtung von Kehl. und Deckgebinde mit Schwärmer und Wasserstein oder zwanglos eingedeckt werden. Bei unterschiedlicher Deckrichtung enden die Kehle und die Deckgebinde an der Kehle mit einem Schwärmer.
ausgehende Kehle verschiedener Deckrichtung mit Schwärmer |
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Wasserstein und Schwärmer
Wasserstein kommt dann zum Einsatz, wenn Kehlgebinde und sich anschließendes Deckgebinde unterschiedliche Deckrichtung haben. Der Wasserstein bildet die niedrigste Stelle im Kehlgebinde, an der das Wasser abläuft. Kehl- und Decksteine werden auf ihn gedeckt. Ein Wasserstein ist in unserem Bild rot eingefärbt.
Ein Herzwasserstein ist der mittlere Stein einer Herzkehle. Er liegt, wie der Wasserstein, an der tiefsten Stelle der Kehle. Von ihm aus werden die Kehlgebinde in beide Richtungen gedeckt.
Haben die auslaufende Kehle und die sich anschließenden Deckgebinde die gleiche Deckrichtung wie in unserem Bild rechts, so kann die Einbindung zwanglos oder mit Formsteinen (Schwärmer) erfolgen. Der letzte Stein des Kehlgebindes ist der Schwärmer, in unserem Bild grün eingefärbt. Daran schließt sich ein Wasserstein als Übergang zum Deckgebinde an.
Einfäller
Ein Einfäller ist ein Endstein eines anlaufenden Deckgebindes. Er stellt den Übergang zu einem Kehlgebinde her, welches gleiche Deckrichtung hat.
Im Bild ist ein Einfäller rot eingefärbt.
Ausführung
Überdeckung
Auf Grund des höheren Wasseraufkommens in der Kehle - dort sammelt sich das Wasser von zwei Dachflächen - ist die Höhenüberdeckung um 1/3 größer als in der Dachfläche. Die Seitenüberdeckung beträgt mindestens die Hälfte der Kehlsteinbreite.
Deckrichtung
Die Wahl der Kehle richtet sich nach der Dachneigung und der Größe der beteiligten Dachflächen. Es gelten pauschal die folgenden Regeln:
- Gedeckt wird von der flacher geneigten zu steileren Dachfläche
- Bei gleicher Dachneigung wird von der kleineren zu größeren Dachfläche gedeckt.
Begründung Das Wasser auf steileren Dachflächen hat beim Abfluß eine größere Fließgeschwindigkeit und sollte von der Seitenüberdeckung wegfließen. Also muss zur steilen Fläche hin gedeckt werden. Es wird also eine rechte oder linke Kehle gedeckt.
Bei gleicher Dachneigung hat die größere Dachfläche ein größeres Wasseraufkommen. Auch in diesem Fall sollte dieses Wasser wieder von der Seitenüberdeckung wegfließen. Deshalb muss zu größeren Dachfläche hin gedeckt werden. Es wird also eine rechte oder linke Kehle gedeckt.
Bei gleicher Dachneigung und gleicher Größe der Dachfläche kann eine Herzkehle eingedeckt werden. Hier trifft sich die gleich große Wassermenge mit gleicher Geschwindigkeit in der Mitte.
Eine Wechselkehle tritt auf, wenn wenn sich die Dachneigung der anliegenden/angrenzenden Dachflächen im Kehlsparrenbereich ändert.
Begonnen wird die Kehldeckung auf dem Wasserstein, der am tiefsten Punkt der Kehle liegt. Darauf werden die Kehl- und Deckgebinde begonnen.